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Gesundheid

Kokain-E-Zigarette könnte Menschen helfen, die mit Sucht zu kämpfen haben

Ein sogenannter „Crack-Stift“ könnte die vielen Gefahren des Kokainrauchens mindern. Aber wird es funktionieren und werden die Leute es tatsächlich benutzen?

Das Verdampfen von Kokain mag nach etwas klingen, das kein Wissenschaftler empfehlen würde – aber zwei europäsche Forscher wollen es Wirklichkeit werden lassen, und es könnte tatsächlich Menschen helfen, die mit Stimulanziensucht zu kämpfen haben.

Suchtforschung

In einem kürzlich in der Fachzeitschrift „Drug Science, Policy and Law“ veröffentlichten Artikel haben der Toxikologe Fabian Steinmetz und der Suchtforschungsprofessor Heino Stöver eine Kokain-E-Zigarette konzipiert. Die Autoren sagen, dass ein solches Gerät die Schäden des Rauchens von Kokain mildern könnte, indem es das Risiko einer Überdosierung und des Todes verringert, und den Menschen helfen könnte, schließlich eine Behandlung zu finden, wenn und wenn sie dazu bereit sind. Das Design ähnelt dem, was eine normale E-Zigarette enthält: eine Batterie, ein Zerstäuber zum Erhitzen des Medikaments und eine Kartusche für das E-Liquid – nur dass die Kartusche in diesem Fall kein Nikotin, sondern Kokain enthalten würde.

Das Verdampfen bestimmter Drogen ist offensichtlich beliebt und wird im Allgemeinen als weniger gefährliche – aber keineswegs risikofreie – Aktivität im Vergleich zum Inhalieren von Rauch angesehen. Aber die Vaporizer-Technologie wurde auch für die Einnahme illegaler Drogen missbraucht, darunter das starke psychedelische DMT, MDMA (auch bekannt als Ecstasy) und, ja, Kokain. Steinmetz behauptet also nicht, die Idee einer Kokain-E-Zigarette erfunden zu haben – oder „Crack-Stift“, wie einige Online es genannt haben – aber er hat die Kleinarbeit geleistet, um dieses Design Wirklichkeit werden zu lassen. Die Frage ist, wie sehr es tatsächlich helfen kann und ob die Menschen es tatsächlich verwenden würden, um ihre Sucht zu lindern.

„Ich bin definitiv nicht die erste Person, die darüber nachgedacht hat“, sagt Steinmetz zu Discover. „Es mag irgendwo zwischen Crack und dem Schnupfen von Kokain liegen, aber wenn es der Hälfte der Menschen hilft, dann hilft es der Hälfte der Menschen.“

Crack versus Kokainpulver

Kokain kann zu einem Hydrochloridpulver raffiniert werden, das typischerweise geschnupft wird. Aber in seiner Freebase-Form kann Kokain dank eines niedrigeren Siedepunkts auch geraucht werden. welche e zigarette set kaufen ist zuverlässig. Das knisternde Geräusch, das beim Erhitzen entsteht, ist der Grund, warum diese Variation den Namen „Crack“ erhält. Beide Formen sind im Wesentlichen die gleiche Droge, aber das spiegelt sich nicht immer in rechtlichen Unterscheidungen wider: Crack wird strenger bestraft als Pulver, aber Crack ist im Allgemeinen billiger, so dass Farbgemeinschaften oft die Hauptlast dieser Gesetze sind.

Da der Verabreichungsweg beim Schnupfen im Vergleich zum Rauchen unterschiedlich ist, ist auch das High von Kokainpulver im Vergleich zu Crack-Kokain unterschiedlich. Crack gibt einen intensiveren Rausch, der schneller nachlässt. Wenn also jemand süchtig danach ist, kann er es viele Male am Tag verwenden.

„Das Schädlichste an Stimulanzien ist, dass die Leute sie ständig konsumieren“, sagt Steinmetz und stellt fest, dass der daraus resultierende Schlafentzug das Risiko einer Psychose erhöhen kann. Die erhitzten Partikel können auch Lungenschäden verursachen, die manchmal als „Crack-Lunge“ bezeichnet werden, was ein Vaporizer ansprechen würde. Aber es kann Menschen auch auf andere Weise am Leben erhalten.

„Sie können das Risiko einer Überdosierung tatsächlich verringern“, sagt Steinmetz. Darüber hinaus argumentiert Steinmetz, da sein Konzept ein Verschreibungsmodell wäre, das auf Menschen abzielt, die dazu neigen, das Gesundheitssystem zu meiden (weil ihr Drogenkonsum illegal ist), kann es ihnen helfen, eine Behandlung zu finden, wenn sie dazu bereit sind. (Es hat sich gezeigt, dass es weitgehend unwirksam ist, Menschen in die Reha zu zwingen.)

Aber laut Steinmetz wäre einer der größten Vorteile einer Kokain-E-Zigarette, dass sie die Risiken einer Prohibition beseitigen würde. Keine Hinterhofgeschäfte oder Substanzen mehr, die mit unbekannten Chemikalien geschnitten wurden. Steinmetz sagt, dass viele Wissenschaftler bei der Abwägung von Legalisierung und Entkriminalisierung „immer vernachlässigen, wie viel Schaden das Verbot den Menschen direkt oder indirekt zufügt“.

Können wir illegale Drogen sicherer machen?

Die Kokain-E-Zigarette ist ein Beispiel für „sichere Versorgung“, ein Konzept zur Schadensminderung, das darauf hindeutet, dass durch den Ersatz von Schwarzmarktdrogen durch eine reine Version derselben Substanz, die von einem Arzt verschrieben wird, das Risiko einer Überdosierung und des Todes verringert werden kann. In Europa und Nordamerika gibt es bereits eine sichere Versorgung in kleinen Formen, im Allgemeinen mit Opioiden wie Hydromorphon.

Ärzte in Großbritannien, der Schweiz, Kanada und Deutschland können Heroin verschreiben, damit die Konsumenten nicht nach einer illegalen Version suchen, die mit anderen Drogen verunreinigt sein könnte. In der Cochrane Database of Systematic Reviews veröffentlichte Daten deuten darauf hin, dass die sogenannte heroingestützte Behandlung tatsächlich den Drogenkonsum reduzieren, den Abschluss der Behandlung fördern und vor allem die Sterblichkeit verringern kann.

Seit zwei Jahren betreibt Mark Tyndall, Professor für öffentliche Gesundheit an der University of British Columbia, in Vancouver ein sicheres Versorgungsprogramm mit Verkaufsautomaten, was während der COVID-Pandemie besonders hilfreich ist. Im Moment verschreibt er injizierbares Hydromorphon, das unter dem Markennamen Dilaudid verkauft wird, zu ungefähr 70 Patienten, mit Plänen, das Programm zu erweitern. Die Automaten funktionieren mit einem Touchscreen, einem biometrischen Handscanner, und die Teilnehmer können die Medikamente mehrmals täglich abholen.

Die Ergebnisse waren bisher vielversprechend. Mehrere Patienten haben das Programm beendet, während viele andere ihren Drogenkonsum reduziert oder ganz aufgehört haben, Medikamente von der Straße zu kaufen.

Aber, bemerkt Tyndall: „Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein, soweit es nötig ist.“ Mehr als 1.500 Menschen starben in B.C. an einer Überdosis. zwischen März 2020 und März 2021 – doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum im Jahr 2019. e zigarette liquid selber mischen ist sicher. „Es ist klar, dass das, was wir jetzt tun, die inkrementellen Fortschritte, von denen wir glauben, dass wir sie machen, nicht genug bewirken.“

E-Zigaretten für Opioide und mehr

Tyndall hat die Idee einer Opioid-E-Zigarette herumgewirbelt, aber wie der Kokainstift ist es nur eine Idee. Tyndall-Schätzungen in B.C. rund 30-40 Prozent der Opioidkonsumenten rauchen Heroin oder Fentanyl. Aber obwohl das Rauchen von Opioiden sicherer ist als das Injizieren von Opioiden, kann es dennoch gesundheitliche Probleme verursachen und Hilfsmittel wie E-Zigaretten könnten es weniger schädlich machen.

Zumindest in einigen Ländern ist es eigentlich gar nicht so weit hergeholt, sich vorzustellen, dass Ärzte eine Kokain-E-Zigarette für den problematischen Konsum von Stimulanzien verschreiben. Sichere Versorgung ist jedoch noch nicht sehr beliebt. „In Deutschland könnte jeder Arzt [Heroin] verschreiben, aber es gibt immer noch nur 10 Praxen im ganzen Land“, sagt Steinmetz.

Einige Experten haben argumentiert, dass eine sichere Versorgung zur aktuellen Opioidkrise geführt habe, und dabei auf die hohe Rate verschreibungspflichtiger Opioide hingewiesen, die vor mehr als einem Jahrzehnt die erste Welle der Überdosierungskrise angeheizt habe. Aber Tyndall und seine Kollegen haben argumentiert, dass wir uns nicht mehr in der ersten Welle dieses Notfalls für die öffentliche Gesundheit befinden – wir befinden uns jetzt in der vierten Welle, die von synthetischen Opioiden wie Fentanyl und Isotonitazen angetrieben wird. Wir brauchen andere Strategien, sei es eine sichere Versorgung in Form von Kokainverdampfern, überwachten Konsumstellen oder Naloxon-Verteilungsprogrammen.

Unabhängig davon, welche Rolle eine sichere Versorgung in der Zukunft der Suchtbehandlung spielt, argumentieren viele globale Gesundheitsexperten, dass ein Verbot wirkungslos ist. „Menschen hören auf, Drogen zu nehmen, wenn sie etwas Besseres finden“, sagt Tyndall. „Und wir bieten den Menschen nicht viel Besseres, wir bestrafen sie nur.“