In kaum einem anderen Sport ist der Druck für alle Beteiligten so hoch wie beim Fußball. Allein in der Saison 2018/19 wurden knapp fünf Milliarden Euro umgesetzt, bloß durch die deutschen Profivereine. Dafür verdienen die Spieler und Trainer aber auch nicht schlecht, denn es fließen etwa 1,4 Milliarden Euro allein in Gehältern und Prämien. Zwar scheint der Sport verlockend, doch mit etwa 35 Jahren ist der Spaß auf dem Fußballplatz für die meisten Spieler auch schon wieder vorbei. Bis dahin ist es das Ziel, so viel Geld wie möglich zu verdienen. Macht der eigene Körper einmal nicht mit, wird einfach nachgeholfen. Nicht nur mit Schmerzmitteln, sondern auch vielen anderen Medikamenten. Gerade Schmerzen und Verletzungen sind für viele Spieler ein Todesurteil, weshalb man sich jene in diesem Sport nicht leisten kann. Also werden noch mehr Tabletten eingeworfen. Im Jahr 2002 begann der Fußball-Weltverband Fifa in Hinblick auf Schmerzmittel im Fußball zu forschen. Schon bald kam heraus, dass Schmerzmittel zur Weltmeisterschaft gehören, wie der Ball. So wurde bekannt, dass 2018 jeder vierte russische Spieler schmerzstillende Medikamente vor dem Spiel einnimmt. Manche Spieler griffen dabei sogar zu bis zu drei verschiedenen Schmerzmitteln. Aber auch die Erkenntnisse zur U17-Weltmeisterschaft sind mehr als erschreckend, welche von 2005 bis 2007 dokumentiert wurden. So nahmen knapp die Hälfte aller Spieler im Laufe des Turniers Schmerzmittel zu sich. Selbst die deutsche Nationalmannschaft schreckte davor nicht zurück und so konsumierten bei der WM 2006 im Achtelfinale rund ein Drittel der Spieler schmerzstillende Medikamente. Offengelegt wurde das in einem Dokument, wo jedes vom Spieler eingenommene Medikament ausgewiesen werden musste. Seitdem werden immer mehr Stimmen laut, dass die Verwendung von Schmerzmittel reguliert werden soll. Jiri Dvorak, welcher über zwei Jahrzehnte der Medizin-Chef des Weltfußballverbands Fifa ist, gehört zu diesen Menschen. Er fordert, dass Schmerzmittel verboten werden sollen, falls diese nicht medizinisch indiziert werden. Traurigerweise sind Schmerzmittel heute noch vollkommen legal, auch im Schweizer Fussball. Sie ermöglichen eine bessere Leistung zu bringen, wie auch der Kölner Dopingforscher Hans Geyer wiedergibt. Auch aus gesundheitlicher Sicht ist die ständige Einnahme von Schmerzmitteln nicht gut, selbst Suchterscheinungen können auftreten. Deshalb soll die Einnahme stark reguliert werden. |